Vorlesung von Prof. Dr. Dieter Friedrichs, Velbert, auf der Offenen Akademie Gelsenkirchen 2015 am Freitag 2. Oktober 2015 um 9:00 Uhr

Der sog. „Positivismusstreit“ zwischen Vertretern der empirisch-analytischen Wissenschaftsposition (v.a. benannt durch K.R. Popper und H. Albert) und der dialektischen Gesellschaftstheorie (v.a. benannt durch Th.W. Adorno und J. Habermas) gilt als eine der folgenreichsten Kontroversen der deutschen Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Nach empirisch-analytischer Wissenschaftsauffassung sind nur solche Aussagen wissenschaftlich sinnvoll, die einer unmittelbaren Überprüfung durch Erfahrung zugänglich sind. Demgegenüber weisen die Vertreter der dialektischen Wissenschaftstheorie darauf hin, dass ohne die Betrachtung erkenntnisleitender Interessen und ihrer historischen bzw. sozio-ökonomischen Hintergründe bereits bei der Wahl und der Bewertung von Forschungsgegenständen die Funktion von Wissenschaft im gesellschaftlichen Kontext nicht verstanden werden kann.

Dieter Friedrichs, Jg. 1947, ist em. Professor für Kulturwissenschaft, Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte an den Univ. Lüneburg, Duisburg-Essen und der Deutschen Universität in Armenien.


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