Vorlesung von Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen (Berlin) auf der Offenen Akademie Gelsenkirchen, Dienstag, 29.9.2015,  9:00 Uhr

Die auf den Philosophen Descartes zurückgehende kategorische Trennung von Körper und Geist hat sowohl in  der Psychologie wie in der Medizin auf Irrwege geführt, die erst in unserer Zeit, z.B. seit Damasio’s grundlegenden Schriften, korrigiert werden und sich etwa im Konzept des „embodiment“ reflektieren. Nachdem über lange Zeit in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Hospizen in Amerika der Warnruf galt :“Do not touch!“ heißt es jetzt „Do touch!“. Welche Erfahrungen und wissenschaftlichen  Ergebnisse, an deren Zustandekommen auch der Referent beteiligt war, zu diesem Sinneswandel in der Therapie und Prophylaxe insbesondere auch psychischer Erkrankungen oder chronischer Schmerzen geführt haben, wird im Vortrag gezeigt werden.

Bruno Müller-Oerlinghausen studierte in Göttingen Chemie, wechselte dann zur Psychologie und später zur Medizin. 1965 promovierte er in Medizin an der Universität Freiburg. 1969 habilitierte er in Göttingen. Von 1969 bis 1971 war er als Entwicklungshelfer und pharmakologischer Experte in Thailand tätig, wo er ein Labor zur Untersuchung der traditionellen thailändischen Medizin und der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) aufbaute. 1971 erwarb er den Titel „Facharzt für Pharmakologie“. 1975 erhielt er an der Freien Universität Berlin eine Professur für Klinische Psychopharmakologie. 2001 erfolgte die Emeritierung.

Er ist Mitglied und Ehrenmitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft  und war für viele Jahre dort im Vorstand und als Vorsitzender tätig. Seit 2011 gehört er dem Expertenbeirat für Arzneimittel der Stiftung Warentest an.  Prof Müller-Oerlinghausen ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Offenen Akademie


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