Samstag 9.4. bis Freitag 15.4. 2022, Gelsenkirchen, Arbeiterbildungszentrum, Koststr. 8

Die Offene Akademie als Forum für fortschrittliche Wissenschaft, Literatur und Kunst führt 2022 ihre elfte Wochenveranstaltung durch. Die Auseinandersetzung um fortschrittliche Wissenschaft ist gesellschaftlich entbrannt. Vielfach ist zu vernehmen „Hört auf die Wissenschaft“. Aber Wissenschaft ist nicht gleich Wissenschaft. Manche Klimawissenschaftler warnen eindringlich vor der einsetzenden Umweltkatastrophe, aber andere schwächen Wissenschaftlichkeit zugunsten des „ökonomisch Machbaren“ ab. Während manche Wissenschaftler in aller Klarheit den notwendigen Gesundheitsschutz in der Corona Pandemie deutlich machten, gaben andere in den Medien im Regierungs- und Wirtschaftsinteresse einseitige oder falsche Statements. Vielfach wird Wissenschaft von Konzernen, Regierungen und der herrschenden Weltanschauung beeinflusst. Es entwickeln sich aber auch ungeheure Fortschritte im wissenschaftlichen Verständnis, Lösungsanssätze für Menschheitsprobleme und Alternativen.

Wir haben den Anspruch, kritisch Methode und Hintergründe zu diskutieren, wir wenden uns gegen geistige Knebelung und Zensur von fortschrittlicher Wissenschaft und Forschung und lehnen die reaktionäre Richtung der Querfront ab. Wir wenden uns gegen eine positivistische und pragmatische Ausrichtung der Wissenschaft, welche die Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten leugnet und nur den kurzfristigen Nutzen sucht. Wir sind solidarisch mit Akademikerinnen, Akademikern und Kulturschaffenden, die angesichts der Rechtsdrift von Regierungen und Staaten oder aufgrund von Antikommunismus diffamiert und angegriffen werden. Weltanschauliche Offenheit und Überparteilichkeit sind Prinzipien der Offenen Akademie. Ausdrücklich haben die Betrachtung von Zusammenhängen zur Gesellschaftsentwicklung sowie Kritik am Kapitalismus und Diskussion gesellschaftlicher Alternativen auf der Offenen Akademie ihren Platz. Wir verbreiten fortschrittliche Wissenschaft auch an Schulen und Hochschulen. Dazu gehört das Recht auf freie politische Betätigung auf antifaschistischer Grundlage. Die Offene Akademie verwirklicht eine demokratische Streitkultur auch bei kontroversen Standpunkten. Beiträge mit rechtslastig-faschistischem, religiösfundamentalistischem und sexistischem Hintergrund sind nicht möglich.

Die Offene Akademie bietet interessierten Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden ein Forum für einen gegenseitigen Austausch und kritische Diskussion mit den Teilnehmenden, darunter in der Arbeiterbewegung und sozialen Bewegungen aktiven Menschen. Akademische Titel sind keine Voraussetzung für eine Bewerbung. „Offene“ Akademie bedeutet auch, dass auf ihr Referenten/innen und Zuhörer/innen auf Augenhöhe zusammenkommen und voneinander lernen. Wir rufen hiermit dazu auf, sich mit Beiträgen für die Jahrestagung der Offenen Akademie 2022 zu bewerben.

Themengebiete
Die Offene Akademie ist interdisziplinär. Bisherige wissenschaftlich behandelte Themenbereiche sind:

  1. Wirtschaftsentwicklung, Weltwirtschaftskrise, Digitalisierung, Verteidigung der sozialen Rechte, Arbeiterbewegung
  2. Medizin und Biologie, Hintergründe und Lehren aus der Corona-Pandemie, für eine wissenschaftliche
    Vorgehensweise in Medizin und Gesundheitswesen
  3. Umwelt, Umweltkrise, notwendiger Paradigmenwechsel, Jugendbewegung und ihre Perspektiven
  4. Internationale Entwicklung, militärische Aufrüstung und Kriegsgefahr, weltweite Flüchtlingskrise,
    Recht auf Asyl
  5. Geschichte, Gesellschaftsentwicklung und Politik, Verteidigung und Erweiterung demokratischer
    Rechte, Antifaschismus, Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Antikommunismus
  6. Landwirtschaft, Agrarindustrie, gesunde Lebensmittelproduktion und Ernährung
  7. Lebensverhältnisse und Daseinsfürsorge, Psychologie und Pädagogik
  8. Naturwissenschaften und Technik, Technikpotential, Technikfolgen
  9. Philosophie und Weltanschauung, gesellschaftliche Alternativen, z.B. wissenschaftlicher Sozialismus

An den Abenden der Veranstaltungswoche soll es kulturelle Veranstaltungen geben. Wir bitten Kulturschaffende, sich hierzu zu bewerben.
Insbesondere bitten wir Wissenschaftlerinnen und junge Wissenschaftler, sich zu bewerben. Beiträge von Arbeitern, Angestellten, Jugendlichen und Studierenden sind ebenfalls willkommen. Eine Unterstützung durch erfahrene Wissenschaftler ist möglich.
Da unsere Wochenveranstaltung 2020 coronabedingt abgesagt werden musste, bitten wir auch jene Referentinnen und Referenten, die dort schon ins Programm aufgenommen waren, sich neu zu bewerben.

Die Bewerbung
Die Bewerbung kann formlos sein. Sie soll den Titel und eine Beschreibung des Inhalts des Vortrags enthalten. Im zweiten Teil sollte eine kurze Beschreibung der Referentin/des Referenten erfolgen – mit Angaben zum Beruf und wichtigen Informationen zur Person. In gleicher Weise können Kulturbeiträge angeboten werden.
Referentinnen und Referenten erhalten auf Wunsch ein Honorar in Höhe von 150,- Euro, eine Tageskarte für alle Veranstaltungen, Verpflegung am Tag des Auftritts sowie, wenn nötig, eine kostenlose Übernachtung. Honorarwunsch und, wenn gewünscht, Übernahme der Fahrtkosten sollten bei der Bewerbung vermerkt werden.
Die Bewerbung soll erfolgen bis zum 01.09.2021 per Email an: info@offene-akademie.org. Die Entscheidung über die Annahme der Bewerbungen erfolgt durch den wissenschaftlichen Beirat. Die Benachrichtigung wird voraussichtlich bis zum 01.11.2021 erfolgen.

Ablauf
Jede der anderthalbstündigen Vorlesungen besteht zur einen Hälfte aus dem Vortrag, zur zweiten Hälfte aus der anschließenden Diskussion. Es hat sich im Verlauf der Offenen Akademie gezeigt, dass damit eine Tiefe der Auseinandersetzung erreicht wird, wie es sonst nur selten der Fall ist. Die Gestaltung des Vortrags ist dem Referenten freigestellt. Erforderliche Technik (Beamer für Powerpoint- und Filmpräsentation, Tonverstärker) steht zur Verfügung.

Veröffentlichung
Es erscheint ein Tagungsband (Printversion und CD). Zu veröffentlichende Beiträge sollen in schriftlicher Fassung bis vier Wochen nach der Veranstaltung, d.h. bis zum 15.5. 2022 abgegeben werden.

Aufruf als druckbares pdf



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