Eine sachliche Aufarbeitung ist ein Beitrag zur Verständigung und für ein friedliches Zusammenleben

Bereits in der ersten Vorstellung der Offenen Akademie haben wir erklärt: „Sie ist überparteilich, finanziell unabhängig und weltanschaulich offen. Sie ist der Völkerfreundschaft verpflichtet und lehnt faschistisches Gedankengut ab.“

Und 2018 haben wir erneut klargelegt: „Die Offene Akademie hat bei ihrer Gründung 2004 Prinzipien aufgestellt, seitdem angewendet und verteidigt. Sie steht für Wissenschaftlichkeit, Überparteilichkeit, weltanschauliche Offenheit bei Ausschluss faschistisch-rassistischer sowie religiös-fundamentalistischer Anschauungen, für eine demokratische Streitkultur und für finanzielle Unabhängigkeit. Dafür stehen unsere Beiratsmitglieder ein.“

Wir wenden uns gegen rassistisches, faschistisches und antisemitisches Gedankengut. Weil wir in unserem Wochenprogramm 2020 zwei Beiträge zum israelisch-palästinensischen Konflikt aufgenommen haben, erhalten nun Referenten und Mitglieder des Beirats eine Mail von einem gewissen Herrn Michael S., Rechtsanwalt aus Wien. In dieser macht er lange Ausführungen über die Kumpanei des damaligen Großmuftis von Jerusalem mit dem Hitler-Faschismus und unterstellt uns, „einseitige antiisraelische Propaganda“ zu betreiben, ohne sich in irgendeiner Weise mit dem Inhalt des Wochenprogramms auseinanderzusetzen. Es ist eine üble und gemeine Methode, eine kritische Aufarbeitung begangenen Unrechts in die Nähe der staatlich organisierten Pogrome und dem Massenmord an Juden durch den Hitler-Faschismus zu bringen.

Die beiden Vorträge auf der Offenen Akademie zu diesem Themenbereich sind von Ahmad Yacob, Ilmenau: „Al-Nakba: Die Vertreibung der Palästinenser – Eine Reise durch israelische Archive“ und von Clemens Messerschmid, Ramallah: „100 Jahre Wasser in Palästina: 6 Stationen eines Konflikts.“

Es ist aus den Titeln und der Beschreibung der angekündigten Vorlesungen ersichtlich, dass es sich hier um wissenschaftliche / geschichtswissenschaftliche Beiträge handelt. Ferner besteht jede unserer anderthalbstündigen Einheiten zur Hälfte aus Vortrag, zur anderen Hälfte aus Diskussion. Jeder kann teilnehmen und sich der sachlichen öffentlichen Auseinandersetzung stellen. Wir legen großen Wert auf eine demokratische Streitkultur, welche unsere Einheiten bereichert. Nicht willkommen sind Vertreter faschistischen und religiös-fundamentalistischen Gedankenguts aller Richtungen.

Eine sachliche Aufarbeitung ist ein Beitrag zur Verständigung und für ein friedliches Zusammenleben. Jegliche Unterstellung der Nähe zu Antisemitismus weisen wir zurück. Wir betrachten das als beleidigend, insbesondere da viele unserer Beiräte und Referenten gegen faschistische Umtriebe aktiv sind und einige von dieser Seite auch schon persönlich bedroht wurden.


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