Zur Internet-Veröffentlichung des Vorstands des fzs nimmt der Referent Thomas Quest am 7.03.18 Stellung:

„Nach genauerer Sichtung des Tagungsprogramms“ fühlt sich der Vorstand „gezwungen“, seinen Beitrag für die Offene Akademie „Das Politische Mandat der Student*innenschaft“ abzusagen. Die Erklärung des Beirates gibt darauf die richtige Antwort.

In einer Quellenangabe des fzs heißt es: „Der fzs positioniert sich im Sinne seines Bekenntnisses zu einer offenen Gesellschaft…“ „Offene Gesellschaft“ – dieser Begriff wurde von dem „kritischen Rationalisten“ Karl Popper in seinem 1945 erschienenen Buch „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ geprägt.

Ich habe in einem Vortrag auf der Offenen Akademie im Jahre 2008 die Philosophie von Karl Popper einer kritischen Überprüfung unterzogen. Das Ergebnis: Popper degradiert Naturgesetze zu einer Glaubensfrage, lässt die Bewährung der Wahrheit nicht in der Praxis, sondern nur anhand seiner willkürlichen „Festsetzungen“ zu, diktiert die Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus und verhöhnt damit den Kampf von Millionen von Menschen gegen den Hitler- Faschismus. Die von ihm definierte „offene Gesellschaft“ lässt ausdrücklich nur einen Meinungsstreit unter ihren Anhängern zu (Logik der Forschung S.12).

Diese „offene Gesellschaft“ ist ein jede Kritik scheuender, kläglicher Rechtfertigungsversuch der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse, der herannahenden Klimakatastrophe, der wachsenden weltweiten Kriegsgefahr und der zunehmenden politischen Reaktion.

Die Offene Akademie ist offen. Gehören wir damit zu den „Feinden der offenen Gesellschaft“? Unsicher begibt sichder fzs Vorstand mit solchem Verhalten in eine geschlossene Gesellschaft. Zeigt Mut, stellt euch sachlicher, wissenschaftlich begründeter Diskussion!


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